Ein Kostenvergleich der die Entscheidung erleichtert

In Zeiten knapper Kassen sind die Kosten, die mit einer Entscheidung zusammenhängen, eines der wichtigsten Kriterien zur Beurteilung der Alterativen. Umso bemerkenswerter ist, dass die erste Sitzungsvorlage der Stadt für die Bauausschusssitzung im Januar 2015 keinerlei Informationen über die zu erwartenden Kosten der Sanierungsmaßnahme bereithielt. Auf Rückfragen einiger Räte war die Verwaltung nicht in der Lage, belastbare Zahlen vorzulegen. Dass der Bürgermeister trotzdem die Zustimmung der Gemeinderäte zu seinem Entwurf erwartete, sorgte nicht nur bei den anwesenden Mitgliedern der BI Altstadt für Kopfschütteln.

In der Gemeinderatssitzung Ende Januar stellte das Ingenieurbüro Zink Berechnungen über die Kosten der unterschiedlichen Beläge zur Verfügung. Die Kosten bewegten sich zwischen 195.000 EUR (für Betonpflaster) bis 1.720.000 EUR (für Weser-Natursteinpflaster in gebundener Bauweise). Allen Gemeinderäten wurde sofort klar, wie wichtig eine kostenbewusste Entscheidung für den Haushalt der Stadt sein würde.

Die folgende durch die BI erstellte Übersicht zeigt die vom Ingenieurbüro Zink berechneten Kosten für die Verlegung unterschiedlichen Belagsalternativen. Um es klar zu sagen: Das sind die offiziellen Zahlen der von der Stadt beauftragten Experten.

  1. Naturstein ungebunden, wie bisher in der Altstadt (Herkunft Indien)
  2. Naturstein gebunden, die Spalten zwischen den Steinen werden durch Mörtel verschlossen und der Belag mit einer stabilisierenden Unterkonstruktion gestützt. (Vorteile: weniger Lärm, weniger Wasser versickert, damit weniger feuchte Keller und Wände, besser für Fahrräder, Rollatoren, usw.)
  3. Betonpflaster, wie vor dem oberen Tor, in der Muschelgasse und in der Turmstraße
Kostenuebersicht_Pflaster_Neu

Die Bauabschnitte umfasssen: Marienplatz (Bereich vor unterem Tor bis Ende Bäckerei Käufer, Gestaltungsvariante 4), Muschelgasse (Ab Bäckerei Käufer bis Muschelgasse), Dirnlebrücke (ab Muschelgasse bis zur Kreuzung an der Dirnlebrücke).

Unabhängig von der Wahl des Belages fallen bei der Sanierung Kosten für Verkehrssicherung, Maßnahmen am Gewerbekanal, Honorare usw. in Höhe von 250.000 EUR an.

Zwei wichtige Erkenntnisse

  • Wenn der Gemeinderat sich dem Willen des Bürgermeisters widersetzt und nicht für das bisherige indische Pflaster stimmt, würde das eine Einsparung von mindestens 270.000 EUR bedeuten. Was man mit dieser Summe alles Sinnvolles umsetzten könnte…
  • Wenn man die Probleme der Bewohner ernst nimmt und etwas gegen die Lärmentwicklung, die feuchten Keller und für die Rollator-, Rollstuhl- u. Kinderwagennutzer unternehmen will, dann bleibt nur die Wahl zwischen gebundenem Naturstein und Betonstein. Beim Vergleich der Kosten (1.370.000 EUR zu 210.000 EUR) sollte die Entscheidung leicht fallen.

Der aufmerksame Leser wird bemerkt haben, dass der vorgelegte Kostenvergleich nicht vollständig ist: Es fehlen Zahlen zu den laufenden Instandhaltungskosten. Diese ist die Verwaltung bisher komplett schuldig geblieben. Aber keine Sorge; wir werden dieses Thema in einem eigenen Beitrag beleuchten und belastbare Zahlen präsentieren.

Quelle

Quellen für unsere Darstellungen sind folgende Tabellen, die sich aus den Daten ergeben, die das von der Stadt beauftragete Ingenieurbüro im Januar und im März 2015 vorgelegt hat. Wie zu erkennen ist, haben wir in unserer obigen Übersicht die meisten Material- und Verlege-Alternativen weggelassen, da sie nach der bisherigen Diskussion nicht mehr in Frage kommen. Der Gemeinderat wird sich wohl zwischen einer der oben dargestellten Varianten entscheiden.

Zink_Kostenvergleich_Januar2015   Zink_Kostenvergleich_Marienplatz  Zink_Kostenvergleich_ohne_Marienplatz

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